Am 25. Februar 1958 gruben Fritzdorfer Männer den vor dem Portal der Kirche vergrabenen alten Taufstein aus. Der romanische Stein erhielt seinen Ehrenplatz in der Pfarrkirche, ist doch dieser
wuchtige und formschöne, aus einem Eifeler Basaltblock gehauene Stein die steinerne und älteste Urkunde dafür, dass Fritzdorf schon um 1120 Taufrecht und damit Pfarrechte besaß. Der Taufstein ist
77 cm hoch, der Durchmesser beträgt oben 92 cm und unten 75 cm. Der Holzkranz, der früher auf dem Becken lag, ist nicht mehr vorhanden. Oben auf dem Becken ist die Jahreszahl 1100 zu lesen.
Ursprünglich stand der Taufstein auf der Evangelienseite in der Ecke. Deshalb fehlte auf dieser "Frauenseite" die letzte Bank. Aus Anlass von Stiftungen oder Beerdigungen wurden früher dort die
Armenspenden gelegt. Um 1900 wurde die Kirche völlig umgestaltet und der Taufstein verschwand aus ihrem Inneren. Fünf Jahrzehnte später wurde den Bürgern von Fritzdorf klar, dass der fehlende
Taufstein ein unersetzlicher Verlust war. Allerdings wusste man nicht mehr, was man mit dem Stein gemacht hatte. Einige ältere Bürger glaubten, er sei in Stücke gehauen worden und die Stücke
wären entweder als Schottersteine auf die Feldwege gefahren oder vor dem Eingang der Kirche zwischen Friedhofmauer und Kirchturm vergraben worden. Aus Anlass der Erneuerung der Pfarrkirche 1958
entschloss man sich, nach den Überresten zu graben. Man begann rechts vom Eingang vor dem Missionskreuz und wurde tatsächlich fündig - der vollkommen unversehrte Stein wurde gefunden und
geborgen. Lange Zeit hatte der Taufstein seinen Platz links im Untergeschoss des Turmes. Heute hat er einen besonderen Platz auf der rechten Seite des Altars erhalten.
Quellen:
60 Jahre Freiwillige Feuerwehr Fritzdorf
Ottmar Prothmann, 1200 Jahre Fritzdorf
Bildquelle: Hans Bernd Sonntag
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