1434

Der Sommersberger Hof

1434 wurde der Sommersberger Hof unter Nennung des damaligen Herren Friedrich Grünschottel, der mit dem Abt von Steinfeld in Verbindung trat, erwähnt. Im 15. Jahrhundert war er Rittersitz des Karl von Metternich. Danach wechselten die Besitzer häufig, bis er 1690 zerstört wurde. Von der ehemals zweiteiligen Burganlage, die von Wassergräben umgeben war, ist noch die Hauptburg als Hügel mit einem Umfang von 35 x 45 Meter mit Resten des Mauerwerkes und Resten des Turmes des ehemaligen Haupthauses erhalten. Das Gebäude von 1690 wurde auf einer älteren Anlage errichtet. Östlich des Haupthauses war die ehemalige Vorburg gelegen. Das Wohnhaus von 1782 sowie die Wirtschaftsgebäude im Süden und Osten sind auf den Grundmauern der ehemaligen Vorburg errichtet.

 

Die Anlage schließt sich zu einem großen Rechteck mit dem Wohnhaus im Süden mit nach Osten hin anschließendem Wirtschaftstrakt aus Bruchstein von 1825. Ebenfalls von 1825 sind die im Westen liegenden Pferde- und Schweineställe, die aus Basaltmauerwerk der ehemaligen alten Burg bestehen. 1930 wurde hier die Waschküche angebaut und Räume für die Schmiede und das Futter. Im Norden schließt sich das Rechteck durch eine große Fachwerkscheune von 1759, die durch Ankersplinten auf der Außenseite datiert ist. Der an das Wohnhaus im Osten anschließende Trakt wurde 1875 aufgestockt. Wohl noch vom Vorgängerbau stammt die Tordurchfahrt mit der Datierung 1612 und den flankierenden Wappen des Johann Wilhelm von Gertzen genannt Sinzig und seiner Frau Maria Kolf. 1737 kaufte Graf Franz von Hillersheim den Hof und ließ ihn neu vermessen und in einem Lagebuch, das auf dem Hof noch erhalten ist, verzeichnen. Seit 1868 ist der Besitz in der Familie Cremerius. Das heutige Wohnhaus von 1782 ist ein zweigeschossiger achtachsiger Bau. Die Wirtschaftsgebäude sind teils aus Fachwerk oder Bruchstein, teilweise unter Verwendung des Abbruchmaterials der ehemaligen Burg. Im Norden, Osten und Süden an den Bruchsteinaußenwänden der Wirtschaftsgebäude befinden sich alte Schießscharten, die im Erdgeschoß noch erhalten sind.

 

Zur Tordurchfahrt von 1612 führt eine zweibogige Steinbrücke aus Bruchstein, die Bogen sind aus Sandsteinquader. Inmitten des Hofes ist eine alte Dungstelle erhalten und rund um den Hof sind die ehemaligen Wassergräben gut erkennbar.

 

Das obere Bild wurde 1979 für eine Arbeit im Rahmen meines Kunstunterrichtes am Gymnasium aufgenommen. Das untere Bild ist eine Aufnahme von 1980.

 

Quellen:

Gemeindearchiv Wachtberg

 

Bildquelle:

Rudi Sonntag