1707

Die "Burg"

Die Fritzdorfer Bürger nannten das Gebäude an der Eckendorfer Strasse die „Burg“. Es handelte sich aber um ein Haus, das zur Burg Adendorf gehörte und deshalb so genannt wurde. Nur ein kleiner Teil dieses Gebäudes ist noch, an anderer Stelle, erhalten geblieben.

Der Bau des Gebäudes geht zurück in das Jahr 1707, in dem der Freiherr von der Leyen, der damals noch Besitzer der Burg Adendorf war, 120 Morgen Ackerland bewirtschaftete, die zu dem damals noch bestehenden Eltzer-Hof gehörten. Da es sich um das schlechteste Land in Fritzdorf handelte und die Herren von der Leyen der Meinung waren, dass sie dafür zu wenig Pacht erzielten, bauten sie das Gebäude, bestehend aus Haus mit Stallungen und Wirtschaftsgebäude.

Das Gebäude wurde allerdings nicht für seinen Zweck benutzt und später veräußert. Als der Käufer, ein gewisser Merten, verarmte, verkaufte er das Anwesen an einen namens Moog, dessen Nachkommen es 1895 wieder an die Burg Adendorf zurückverkaufte. Seitdem war es das Armenhaus Fritzdorfs.

 

Das Wohngebäude bestand aus Bruch- und Backsteinen. Das Dach mit Mansarden war mit Schiefer gedeckt. 1910 wurden die Wirtschaftsgebäude abgerissen. Dem folgte das Wohnhaus im Jahre 1920. Heute noch erhalten ist das Hoftor aus Trachyt, das sich an der linken Seite des Gebäudes befand. Es dient heute als Eingangstor des Forsthauses in Adendorf im Süden der Anlage. Es zeigt im Keilstein das Wappen der Herren von Loé. Die Wirtschaftsgebäude des Forsthauses wurden in den 20er Jahren mit den Basaltresten der „Burg“ errichtet.

Quellen:
Ottmar Prothmann, 1200 Jahre Fritzdorf
Gemeindearchiv Wachtberg