1754

Assenmachergasse 17 - Das älteste Haus von Fritzdorf

In der Assenmachergasse 17 steht das älteste, noch stehende Haus von Fritzdorf. Der zweigeschossige Fachwerkwinkelhof zählt damit zu den ältesten bewohnten Baudenkmälern in der Gemeinde Wachtberg. In den letzten über 250 Jahren lebten neun Generationen der Familie Sonntag, das sind über 80 Personen, unter einem Dach. Noch im Jahre 1945 waren rund um den fränkischen Hof Gärten angelegt, um die Versorgung der Familie Sonntag zu sichern.

 

 

Auf einem Querbalken in der Giebelzone, der über das Tor reicht, ist die Inschrift „C.S.D.+M.M.F.F“ eingearbeitet, die die Namen der Erbauer „Conrath Sonntag und Maria-Margaretha Floss“ darstellt. Auf einer Inschrifttafel über der Tür an der Hofinnenseite, dessen Türblatt um 1900 angefertigt wurde, ist das Datum der Errichtung 5. Juni 1754 geschrieben. Darüber steht der christliche Spruch: „Gott behüte dieses Haus und alle die die gehen ein und aus. Gott gib ihnen den Segen an Gesundheit und langes Leben“. In dem alten Hofgebäude befindet sich noch ein alter Eisenofen, der in der Wachtberger Gegend einzigartig ist, auf schwarz-weißen, ebenfalls uralten Fliesen. Außerdem ist noch eine gusseiserne Pumpe im Hof erhalten.

 

Heute leben Erika Sonntag mit Sohn Herbert, Schwiegertochter Marita sowie deren Tochter Tabea in der nach hinten erweiterten Hofanlage. Ihr Ehemann Franz Sonntag ist verstorben. Die Erhaltung dieses Denkmals ist dabei eine kostspielige Angelegenheit. Dem Wachtberger Reporter gegenüber erklärten sich die Eheleute Sonntag so: „Der Unterhalt kostet viel Zeit und Geld. Bei allen Maßnahmen muß die Denkmalschutzbehörde eingeschaltet werden. Es dürfen nur bestimmte Baustoffe und Materialien verwenden werden. So mußten für den Anbau eines Daches eigens teure Hohlfalzziegel, die aus den Niederlanden stammten, beschafft werden.“ Trotzdem sieht Erika Sonntag dies eher gelassen. „Es ist ein gutes Gefühl, wenn man mit der neunten Generation im Haus der Eltern und Vor- Vor… Eltern leben darf, “ so Erika Sonntag.

 

Das Bild stammt aus dem Jahre 1945.

 

Quellen:

Wachtberger Reporter, 2004

Gemeindearchiv Wachtberg