1978

Pastor Johannes Heisterkamp gestorben

Am 16. November 1978 verstarb Pfarrer Johannes Heisterkamp. Eines der letzten Aufnahmen von ihm entstand bei der Einweihung der Fritzdorfer Windmühle zusammen mit Bürgermeister Joachim von Heymann und der Landrätin Dr. Penner.

Zum Abschied von Pfarrer Heisterkamp veröffentlichte Bürgermeister von Heymann einen sehr persönlichen Artikel in den Wachtberger Nachrichten, der hier wiedergegeben wird:

„Zum ersten Mal begegnete ich dem am 16. November verstorbenen Menschen und Seelsorger Heisterkamp in einer Situation, in der seine Persönlichkeit und seine Ausstrahlung besonders deutlich zu erkennen war. In einem sowjetischen Kriegsgefangenen-Lager – unmittelbar mit einem System konfrontiert, dem der Mensch und Menschlichkeit nichts gelten, war eine Neuorientierung auch für überzeugte Christen und eine Besinnung auf die ewigen Werte unseres Glaubens nicht einfach. Da ragten nun aus der führungslosen Menge einzelne, wenige Persönlichkeiten hervor und, während man sich sonst im Kampf um das Überleben gegeneinander abkapselte, wurden diese durch das einfache, schlichte Vorleben christlicher Nächstenliebe zum Vorbild und zum Halt für Viele. Pfarrer Heisterkamp war eine solche Persönlichkeit. Er konnte überzeugen, weil er nicht laut und ohne jedes falsche Pathos war, weil er verzweifelte Mitmenschen aufrichten konnte und noch zusätzlich mit seiner ansteckenden rheinischen Fröhlichkeit über manches hinweghalf. Man brauchte nur mit ihm zu sprechen – und er war immer ansprechbar – ,so hatte man sogleich den Eindruck, einen guten Freund gefunden zu haben, eine Freundschaft, die durch seine selbstlose, große Bescheidenheit besonders wertvoll war.

So war ich sehr froh, „unseren Pastor Heisterkamp“ hier im Rheinland – zuletzt in Fritzdorf – wieder anzutreffen, die Freundschaft erneuern zu können und zu sehen, wie er in seinen Gemeinden segensreich wirkte. Wir alle müssen dankbar sein, dem Menschen und wahren Priester Heisterkamp begegnet zu sein und ihn in unserer Gemeinschaft gehabt zu haben.“

Wir, die ihn gekannt haben, können ihn nicht vergessen, weil er sicher unser Leben mitgeprägt hat.

 

Quellen:
Wachtberger Nachrichten 25.11.1978

Bildquelle:
Gemeindearchiv Wachtberg