Einmalig war in der Erzdiözese Köln der Weg, den die Fritzdorfer Bürger beschritten hatten, um eine zweite Kindergartengruppe zu erhalten. Es wurde ein „Förderverein der Tageseinrichtung für Kinder der Katholischen Kirchengemeinde St. Georg in Fritzdorf“ gegründet, deren Mitglieder den von der Kirche und der Gemeindeverwaltung nicht übernommenen Anteil, das so genannte Trägerdrittel, finanzierten. Während für die beiden anderen Drittel der Rhein-Sieg-Kreis und das Land Nordrhein-Westfalen durch gesetzliche Bestimmungen verpflichtet waren, die Kosten zu übernehmen, wird der dritte Teil üblicherweise vom Träger übernommen. Diese waren dazu aber nicht bereit, weil für einen Zuschuss aus der Kirchensteuer die Zahl der Kinder aus Fritzdorf und Arzdorf zu gering war.
Während die Gemeinde Wachtberg mit tätiger Mithilfe der Fritzdorfer Bevölkerung den Anbau finanzierte, wurden ein Drittel der Kosten für die zusätzliche Gruppe, dazu gehören die Personalkosten
für die zweite Gruppenleiterin, Energiekosten und Unterhaltung des Anbaus, aber auch die Kosten für Spielmaterialien, vom Förderverein getragen. Wer sich als Vollmitglied in diesem Förderverein
anmeldete, bekam die Garantie, dass sein Kind im Fritzdorfer Kindergarten, die zur dieser Zeit von Marlies Mertens geleitet wurde, einen Kindergartenplatz erhielt. Bei der Gründungsversammlung
zeigte die Gemeinde Wachtberg eine gute Geste, indem sie als juristische Person dem Verein beitrat und einen Kostenbeitrag in Höhe von 5.000 DM leistete. Auch der Ortsfestausschuss beteiligte
sich jährlich mit 500 DM. Die restlichen 40 Mitglieder unter Vorsitz von Ian McArthur mussten 20 DM pro Monat aufbringen, um die laufenden Kosten zu finanzieren.
Am 1. September 1985 nahm die zweite Kindergartengruppe unter Gruppenleiterin Regine Lübbert ihre Arbeit auf.
Quelle:
General-Anzeiger, 9.7.1985 und Wachtberger Nachrichten
Bildquelle:
Hans Bernd Sonntag
Mein Buch ist erschienen:
"Von Bengen nach Reims" zeichnet den Weg meines Urgroßvaters Ferdinand Rieck im ersten Weltkrieg anhand von Feldpostkarten an meine Großmutter Maria Hufschlag, geb. Rieck nach.
Das Buch kann hier gekauft werden:
https://www.epubli.de/shop/buch/Von-Bengen-nach-Reims-Hans-Bernd-Sonntag-9783754104811/112190