2001

Sägewerk Schmitz wird 75 Jahre alt

In Fritzdorf hat die Holzverarbeitung eine lange Tradition. Um 1850 spezialisierten sich die Gebrüder Drodten, die schon lange als Schreiner in Fritzdorf ansässig waren, auf den Treppenbau.

Aus diesem Berufszweig ist auch 1926 das Sägewerk Schmitz in der Schmiedegasse 20 entstanden. Johann Schmitz hat in diesem Jahr den auf Holzbe- und verarbeitung spezialisierten Betrieb gegründet. Heute ist aus dem Hartholzverarbeitungs- und Stellmacherbetrieb ein modernes Sägewerk geworden.

In der ersten Zeit nach der Firmengründung war die Holzverarbeitung für den heimischen Treppenbau die wichtigste Erwerbsquelle. So wurden in den ersten Jahren bereits 2.000 Festmeter jährlich von vier bis acht Angestellten verarbeitet. Doch schon 1930 wurde das erste elektrische Horizontalgatter angeschafft. Drei Jahre später wurde ein Vertikalgatter aufgestellt.

In den 50er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurde, bedingt durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges, überwiegend Bauholz geschnitten. Zu den wichtigsten Kunden des Sägewerkes gehörten nun Zimmereien, Dachdeckerbetriebe und Bauunternehmer.

1961 wurde der Betrieb von Herbert Schmitz sen. übernommen. Als Folge der kontinuierlichen Weiterentwicklung wurde 1975 die Gatteranlage modernisiert. Fünf Jahre später sorgte eine gleisgestützte Krananlage für eine bessere Rundholzsortierung.

Ausgerechnet ein Wirbelsturm mit dem Namen Wibke war 1990 dafür verantwortlich, daß das Fritzdorfer Sägewerk das größte Naßlager in der Region hatte. In dieser Zeit wurde die Produktion durch Modernisierung und Expansion auf 5.000 Festmeter gesteigert. Dies hatte auch eine Erweiterung der Mitarbeiterzahl zur Folge. So sorgten 18 Arbeiter für einen reibungslosen Betriebsablauf.

Ein weiterer Generationswechsel vollzog sich 1992. Herbert Schmitz jun. übernahm den Betrieb von seinem Vater. Da er schon seit 1974 im elterlichen Unternehmen arbeitete, wurde die Tradition des Familienbetriebs nahtlos fortgeführt.

Unter der Leitung von Herbert Schmitz jun. nahm 1997 ein Vakuumtrockenkammer ihren Betrieb auf. Die Produktion konnte dadurch weiter gesteigert werden - ca. 14.000 Festmeter wurden auf dem 12.000 Quadratmeter großen Gelände jährlich von 14 Arbeitern verarbeitet. Durch Bau eines Überdaches wurde die Sägewerkshalle erweitert.

Anläßlich des 75jährigen Jubiläums öffnete das Sägewerk am ersten Wochenende des September 2001 seine Tore. Für sechs Stunden, von 11.30 Uhr bis 17.30 Uhr, war am „Tag der offenen Tür“ Action und gute Unterhaltung angesagt. Das Interesse der nicht nur Fritzdorfer Bevölkerung war dabei ausgesprochen groß. Besonders für die Kinder war ein großes Angebot vorbereitet. So konnten sich die Kleinen unter der Anleitung des Sägewerkpersonals durch den Bau von Nistkästchen für Vögel mit dem Werkstoff Holz vertraut machen. Aber auch Bogenschießen und Kistenklettern mit Seilsicherung wurde auf dem Firmengelände angeboten.

Die offizielle Jubiläumsfeier fand am Abend vor dem „Tag der offenen Tür“ statt. Zahlreiche Gäste hatte Herbert Schmitz eingeladen. Diese wurden am Eingang von der Marschmusik einer Kirmesorgel empfangen. Die Werkshalle war zu dem Anlaß festlich geschmückt. Viele Weggefährten des Betriebs gehörten zu den Gratulanten. Den musikalischen Rahmen besorgten das Tambourcorps „Edelweiß“ Fritzdorf, und der MGV „Concordia“ Fritzdorf, in denen die beiden Firmenchefs aktive Mitglieder waren. Den Höhepunkt bildete der Auftritt der Ochsfort Dancer, in deren Truppe Herbert Schmitz jun. aktiv ist.

Derzeit hat sich der Personalbestand der Firma auf sechs Arbeiter reduziert. Doch aufgrund der Auftragslage ist der Fortbestand des Unternehmens nicht gefährdet.

 

Fotoquellen:
Hans Bernd Sonntag

Teller:
Leihgabe aus Privatbesitz